Restauration von Antikschmuck mit Lasertechnologie
Wir lieben es, neue und exklusive Schmuckstücke zu entwerfen und anzufertigen.
Aber genau so gross ist unsere Leidenschaft für antiken Schmuck. Bei uns finden Sie eine wunderschöne Kollektion von antiken Schmuckstücken, welche in unserer Goldschmiedewerkstatt sorgfältig restauriert wurden. Es ist spannend und aufregend, nach antiken Preziosen und Bijoux zu suchen und diese dann wieder zum Leben zu erwecken.
Die technischen Anforderungen können sehr anspruchsvoll sein, wenn es gilt, ein schönes Schmuckstück, welches durch die Jahre Schaden genommen hat, wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu bringen. Unser Anspruch ist es, nur aufs sorgfältigste restaurierte Bijoux anzubieten. Wir legen grossen Wert darauf, dass sie trotz ihres Alters tragbar sind und den Anforderungen im Alltag unserer Kundinnen und Kunden gerecht werden.
Antike Fingerringe zum Beispiel, haben den Lauf der Zeit oft am meisten zu spüren bekommen. Sie wurden manchmal über ein Jahrhundert hinweg getragen und das zeigt sich an abgenützten Fassungen und defekten Edelsteinen. Meistens müssen Griffe oder Fassungsränder verstärkt oder ersetzt werden. Oftmals wurden antike Bijoux nicht fachgerecht repariert, so dass sie ihren Reiz verloren haben und grosser Aufwand nötig ist, um die fehlerhafte Bearbeitung ungeschehen zu machen. Oder die altehrwürdigen Ohrhänger müssen mit einem zeitgemässen Steckersystem ausgerüstet werden. Und so weiter..., tadellos erhaltene antike Schmuckstücke sind jedenfalls selten.
Hier kommt nun unser Lasergerät ins Spiel. Ein Laserschweissgerät ist eine Maschine, welche das Metall punktgenau auf einer genau definierten Stelle zum Schmelzen bringt, ohne dass das Werkstück heiss wird. Das ist oft entscheidend bei der Restauration von antikem Schmuck.
Wenn wir neuen Schmuck aus Gold oder Silber herstellen, werden die Verbindungen mit Hartlot verlötet. Bei diesem Vorgang muss das ganze Stück auf um die 900 Grad Celsius erhitzt werden und das Edelmetall wird glühend rot.
Ein antikes Schmuckstück jedoch würde durch diese Hitze meist zerstört. Man müsste Edelsteine, Diamanten, Korallen und Perlen, sowie Verzierungen, wie zum Beispiel Email zuerst entfernen, bevor man das Stück ins Feuer nimmt. Das ist meist nicht möglich, ohne dem Schmuck unwiederbringlichen Schaden zuzufügen. Zudem würde die charakteristische Patina, welche ein antikes Schmuckstück interessant und einzigartig macht, verloren gehen.
Da ist es ein grosser Vorteil, wenn wir dank Lasertechnik nur ganz begrenzt die nötige Hitze herstellen können, um das Metall -zum Beispiel bei einer Bruchstelle- wieder zusammenzuschmelzen. Ein Laserschuss hat einen Durchmesser von Zehntelsmillimetern und indem man einen Schmelzpunkt an den andern setzt, bekommt man eine Schweissnaht. So kann man Reparaturen auf kleinstem Raum ausführen, das heisst auf Bereichen von Bruchteilen von Millimetern, ohne das umliegende Edelmetall heiss werden zu lassen.
Am Laser arbeiten wir mit einem Binokular von 10-facher Vergrösserung. Das Fadenkreuz im Okular bestimmt den Schweisspunkt und mit dem Fusspedal wird der Schuss ausgelöst.
Laserschweissen ist anspruchsvoll, braucht viel Erfahrung und fundierte Kenntnis des Goldschmiedehandwerks. Es kommt darauf an, die verschiedenen Parameter wie Intensität, Dauer und Durchmesser des Laserstrahls genau auf das Werkstück abzustimmen, damit eine saubere Verschweissung gelingt. Wenn zum Beispiel die Hitze zu gross ist, verbrennen die Legierungsmetalle und das Edelmetall wird bei der Schweissung porös. Oder wenn das Metall sehr dünn ist, besteht die Gefahr, mit einem zu starken Laserstrahl hindurchzuschiessen und Löcher, anstatt Verbindungen zu produzieren.
Es ist faszinierend, mit Hilfe von modernster Technik, jahrhundertealte Schmuckstücke wieder tragbar machen zu können. Ein Lasergerät ist eine kostspielige Anschaffung, doch die Investition hat sich für uns schon sehr bald gelohnt. Es ist eine geniale Maschine und wir würden unser «Baby» niemals mehr hergeben.
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